Windräder im Hessenreuther Wald: Initiatoren stellen Projekt detailliert vor

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Die Initiatoren des Windparks Silberschlag im Hessenreuther Wald gehen mit insgesamt sieben Informationsveranstaltungen in die Offensive. Dabei nehmen sie auch zu Kritikpunkten Stellung.

Was hat es mit dem geplanten Windpark Silberschlag im Hessenreuther Wald auf sich? Die Planungen dafür stellten die Verantwortlichen der NES (Natural Energy Solution) am Montagabend in einer Informationsveranstaltung in der Stadthalle Erbendorf vor.

Der Andrang war geringer als erwartet: Rund 40 Zuhörer waren gekommen, eingefleischte Kritiker des Projekts waren nicht anwesend beziehungsweise meldeten sich in der Diskussion nicht zu Wort. Die NES-Geschäftsführer Albert Nikol und Birgit Grünbauer gingen in ihren Ausführungen detailliert auf das Projekt ein und ließen dabei de facto keinen Aspekt aus. Zu den Fakten: Errichtet werden sollen insgesamt acht Windenergieanlagen. Diese sind mit insgesamt drei unterschiedlichen Gesamthöhen vorgesehen – 200 Meter, 203 Meter und 233 Meter – und mit einer Leistung von jeweils 6,0 und 6,2 Megawatt (MW).

Grünbauer erläuterte, dass der Energieertrag eines Standortes zwischen 15.000 und 19.000 Megawattstunden (MWh) liegen werde. Ein Windrad könne die Energie erzeugen, die 4200 Drei-Personen-Haushalte jährlich benötigen. „Insgesamt kann mit dem Windpark Silberschlag ein jährlicher Energieertrag von 135.000 Megawattstunden erzielt werden“, so die Geschäftsführerin. Der Flächenbedarf, der von den acht Windenergieanlagen dauerhaft benötigt werde, liege bei 1,9 Hektar.

Verschiedene Visualisierungen

Intensiv beleuchtete Grünbauer die aktuell gültigen gesetzlichen Planungsvorgaben, die den Rahmen für das Projekt liefern. Berücksichtigt bei der Auswahl der Standorte seien zudem die Abstände zur Wohnbebauung, das vorhandene Wegenetz sowie die Höhenlagen. Eingeflossen seien zudem die Ergebnisse der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP). Mit Grafiken verdeutlichte Grünbauer, was es beispielsweise mit dem Schattenwurf, der Schall-Immission oder den „Blinklichtern“ der Windräder auf sich habe. So sei beispielsweise klar berechnet worden, dass beim Thema Schall „viel weniger bei der Bebauung ankommt“, als es das Gesetz erlaube. Mit Blick auf den Artenschutz erklärte Grünbauer, dass es hier ein technisches Überwachungs- und Abschaltsystem gebe, das Kollisionen nahezu ausschließe.

Mit der Einreichung des Genehmigungsantrages nach Bundesimmissionsschutzgesetz für den Windpark Silberschlag beim zuständigen Landratsamt Tirschenreuth sei, so Grünbauer, ein wichtiger Meilenstein geschafft. Nicht vorenthalten wurden den Zuhörern verschiedene Visualisierung, wie sich die Situation aus verschiedenen Standorten in und rund um Erbendorf darstelle. Betont wurde zudem, dass eine direkte Bürgerbeteiligung an den Windenergieanlagen über die Neue Energien West (NEW eG) vorgesehen sei.

2025 sollen alle Anlagen laufen

Andiskutiert wurde auch das Thema Energiespeicherung allerdings ohne konkrete Festlegung: So schnell wie sich die Forschung hier weiterentwickle, so Grünbauer, könne man jetzt noch nicht sagen, was bei Inbetriebnahme der Anlagen die beste Methode sei. Wunsch sei, dass die Anlagen spätestens 2025 komplett in Betrieb gestellt werden.

In der recht sachlich geführten Diskussion ging es auch um die – de facto – noch nicht vorhandenen Speichermöglichkeiten, die Wirtschaftlichkeit der Anlagen, die Einspeisung der erzeugten Energie ins Netz sowie um notwendige Wartungsarbeiten an den Anlagen. Insgesamt finden noch sechs weitere Informationsveranstaltungen statt, unter anderem in Pressath am Montag, 20. Juni, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal sowie in Kemnath am Dienstag, 28. Juni, um 19.30 Uhr im Foyer der Mehrzweckhalle.

Quelle: Onetz

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