Bürgermeisterwahl: Drei Kandidaten setzen in Erbendorf auf Sieg

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Johannes Reger (CSU) und Jochen Neumann (SPD) sprechen sich gegen die Windindustrie-Anlagen im Hessenreuther Wald aus, Bernhard Schmidt (Freie Wähler und Geschäftsführer der Neue Energien West eG) erwähnt diese mit keinem Wort.

Ungemein spannend ist die Bürgermeisterwahl in Erbendorf. Bürgermeister Hans Donko verabschiedet sich nach 24 Jahren aufs Altenteil. Drei Kandidaten wollen ihn beerben.

Alle drei Bewerber um das Bürgermeisteramt rechnen sich Chancen aus, die Wahl zu gewinnen. In der Steinwald-Stadt gehen viele davon aus, dass dazu zwei Wahlgänge nötig sind. Es wird mit einer Stichwahl gerechnet. Wir haben die drei Bewerber gebeten, für unsere Leser ihre Wahlziele noch einmal knapp auf den Punkt zu bringen.

Johannes Reger

Als Kandidat von CSU/CWL möchte Zweiter Bürgermeister Johannes Reger (53) als Rathauschef Dienst an den Bürgern leisten. Die Kinder und Jugendlichen sind für ihn von entscheidender Bedeutung, wie es mit Erbendorf weitergeht. "Zur Stärkung des Schulstandorts wollen wir die Schulschwimmhalle und das Freibad als Freizeiteinrichtung erhalten sowie die öffentlichen Büchereien unterstützen", so Reger. Dazu gehöre auch eine Kultur- und Jugendszene. Die Stadt schaffe dafür Orte und Räumlichkeiten, die Bürgern und Veranstaltern zur Verfügung stünden, so sein Credo. "Wohnungsbau und das Gewerbegebiet sind Basis für die Familien."

Die Bereiche Tourismus und Umweltschutz will er im Verbund mit den Nachbargemeinden unter dem Dach der Steinwald-Allianz vorantreiben. "Windräder auf dem Hessenreuther Berg und im Steinwald schaden den direkten Anwohnern und den Touristen, die Energiewende ist mit Photovoltaik und Blockheizkraftwerken möglich", sagt er.

Sein Finanzkonzept besteht aus den drei Stufen "Nachdenken kostet nichts", "Verbesserungen in kleinen Schritten" und "Großprojekte nur mit Förderungen". Reger: "Damit lassen sich auch die Straßen erhalten."

Bernhard Schmidt

Um das Vertrauen der Bürger wirbt auch Bernhard Schmidt (47) von den Freien Wählern. Als Bürgermeister möchte er offen nach allen Seiten sein und neben dem Stadtrat auch die Bürger einbeziehen. "Teamwork und Offenheit: Das ist für mich die Basis einer erfolgreichen Arbeit", sagt der Kandidat. Zusätzliche Gewerbeflächen und neue Baugebiete sind für ihn wichtige Themen, aber auch für die Innenstadt müsse eine Vision für die Zukunft entwickelt werden, welche die demografische Entwicklungen berücksichtige. "Und", so Schmidt, "Bürgersteige statt Stolpersteige, würdige Friedhöfe und Spielplätze, die Kinder begeistern, sind für mich längst überfällig." Auch bei den Straßen sieht er Handlungsbedarf.

"Ich brenne dafür, die Stadt mit ihren Ortsteilen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen." Gebäude wie Stadthalle oder das neue Bürgerhaus seien mit Leben zu erfüllen. Daneben gelte es, bestehende Einrichtungen zu erhalten und weiterzuentwickeln: Freibad, Rettungswache, Ortsteilwehren oder auch die Geriatrie. Er ist überzeugt, "mit Dynamik sowie im Team mit Stadtrat und Bürgern" erfolgreich sein zu können. "Erbendorf ist es wert, die Ärmel hochzukrempeln und sich reinzuknien", sagt er.

Jochen Neumann

Als parteiloser Bürgermeisterkandidat tritt Jochen Neumann (52) für die SPD an. "Den Menschen mehr zuhören." Unter diesem Motto möchte er die Bürger mehr einbeziehen. "Nicht Großprojekte, sondern die Menschen sollen im Mittelpunkt stehen." Dabei ist ihm nach eigenen Angaben ein "neues Miteinander" wichtig. "Die tägliche Arbeit solle wieder von mehr Respekt, Wertschätzung und Offenheit geprägt sein." Neben einem bürgerfreundlichen Rathaus sowie mehr Bürgerbeteiligung möchte er auch der Jugend durch die Schaffung eines Jugendparlaments ein Mitspracherecht geben.

Gewerbegebiet, Baugebiete, Wohnen in der Innenstadt, Straßen, Gehwege sowie Kinderspielplätze seien für ihn nicht nur so dahergesagte Wahlkampfthemen, sondern selbstverständliche Dinge. "Die sind mir eine Herzensangelegenheit." Er will zudem dafür sorgen, dass die Ortsteile gegenüber der Kernstadt gleichberechtigt behandelt werden. Neumann will auch den sanften Tourismus forcieren. "Deshalb brauchen wir wieder eine Tourist-Info", sagt er. Das heißt für ihn aber auch, dass das Freibad unbedingt erhalten werden müsse und es keine Windräder im Hessenreuther Wald geben dürfe.

Quelle: Onetz

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